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Andrea erzählt ihre Geschichte

Malen ist meine Leidenschaft

Andrea ist Anfang dreißig und lebt mit ihrem Mann und den zwei gemeinsamen Kindern in einer kleinen Marktgemeinde in der Oberpfalz. Sie ist gelernte Bankkauffrau und angestellt bei einer Online-Bank, aktuell genießt sie jedoch die Elternzeit mit ihrem kleinen Baby zu Hause. In ihrer knappen Freizeit entspannt sie sich beim Malen von Aquarellbildern. In diesem Interview erzählt sie von ihrem Hobby, der Malerei, und davon, welche Träume sie damit hat.

Portrait Hobbykünstlerin Andrea Niebler, sie lächelt in die Kamera, schulterlange blonde Haare, schwarzes Kleid

Ich lasse mich auch gerne von meiner Umgebung inspirieren

Du malst unheimlich gerne und hast dir an deinem Wohnort schon einen Namen als Künstlerin gemacht. Wie hat das mit dem Malen angefangen?

 

Künstlerin finde ich etwas übertrieben, ich würde eher sagen, dass mich mittlerweile ein paar Leute kennen die wissen, dass ich Bilder male. Tatsächlich habe ich aber erst vor kurzem eine Auftragsarbeit erledigt, die mir wirklich Spaß gemacht hat. Und die Anfrage selbst hat mich sehr gefreut.

 

Eigentlich habe ich schon immer gerne Bilder gemalt und wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das Malen als Jugendliche für mich entdeckt. Damals habe ich allerdings noch überwiegend mit Acrylfarben gearbeitet. Heute wäre das Verschwendung, denn als Mama ist meine Zeit momentan leider begrenzt und die angebrochenen Tuben würden wahrscheinlich schneller austrocknen, als ich die Farben vermalen könnte.

 

Aquarellbild von einer Haustür wird gemalt, um das Bild herum liegen Malutensilien auf dem Tisch

Wer oder was inspiriert dich beim Malen und wie kommst du auf deine Ideen?

 

Das ist tatsächlich immer unterschiedlich und auch etwas abhängig von meiner Tagesform. Manche Bilder entstehen spontan und ich nutze die Farben, wie sie mir gefallen. Da weiß ich anfangs selbst nicht so genau, was am Schluss rauskommt. Das ist eher experimentelles Malen und dieser Prozess wird sehr von meinen Emotionen geleitet. Damit ich so malen kann und richtig in den Flow komme, muss ich aber wirklich entspannt sein. Sonst klappt es nicht.

 

 

Ich lasse mich aber auch gerne von meiner Umgebung inspirieren. Das kann mein Wohnort selbst sein, dem ich mich sehr verbunden fühle, ein altes Fahrzeug, das ich sehe oder auch ein schönes Haus, das mir ins Auge sticht. Alle diese Dinge sind Inspirationsquellen für mich und liefern mir Ideen für meine Bilder. Wenn ich gegenständlich male kann ich immer gut abschalten, da ich das Bild schon vor Augen habe und die Arbeit daran dann eher stupide ist. Da muss ich nicht so kreativ sein und kann dabei gut Ruhe finden. 

 

 

Hast du einen Lieblingsplatz oder eine bestimmte Stimmung, in der du am besten malen kannst? Oder hast du Rituale beim Malen?

 

Aktuell ist mein Lieblingsplatz tatsächlich der Küchentisch, der gleichzeitig auch das Zentrum von uns als Familie ist. Da habe ich die Sachen, die ich benötige, schnell griffbereit. Allerdings bin ich damit nicht ganz zufrieden und ich hoffe, dass ich nach dem Umzug in unser neues Haus, das gerade noch in der Fertigstellung ist, einen eigenen Raum haben werde, den ich dafür nutzen kann. Denn es wäre so eine Erleichterung, wenn ich die Malutensilien auch einfach mal liegen lassen könnte und sie nicht immer aufräumen müsste. Das geht an unserem Küchentisch natürlich nicht, denn da würde sich meine Tochter ziemlich schnell meine Malutensilien schnappen und sich als Künstlerin austoben. 

 

Ansonsten darf es beim Malen gemütlich sein, warm und ich höre mittlerweile auch gerne Musik dabei. Da ich etwas perfektionistisch veranlagt bin ist es mir wichtig, wenn ich ein Projekt umsetzen möchte, dass ich es gut und in Ruhe vorbereiten kann. Ich kann nicht gestresst und "auf die Schnelle" malen und es macht mir ehrlich gesagt auch keinen Spaß. Wenn man die Vorbereitung und das Aufräumen einrechnet, benötige ich ungefähr zwei Stunden Zeit, damit es sich überhaupt lohnt.  

 

Aquarellbild mit rotem alten Traktor, der auf einer Wiese steht

Welche Farben benutzt du am liebsten und warum?

 

Ich male momentan gerne mit Aquarellfarben, die passen am ehesten zu meiner Lebenssituation und ich bin damit sehr flexibel. Denn die Aquarellfarben trocknen nicht aus, auch wenn ich sie länger nicht nutze. Das ist eigentlich ähnlich wie beim Malkasten. Das vielleicht als kleinen Tipp für alle, die mit dem Malen anfangen möchten und auch nicht so viel Zeit dafür haben.

 

 

Gibt es einen Traum, den du dir mit der Malerei erfüllen möchtest?

  

Für mich wird das immer ein Hobby bleiben, aber ich fände es so schön, dafür mehr Zeit zu haben. Ich würde gerne öfter an Ausstellungen teilnehmen, Bücher darüber lesen und Kurse dazu machen. Die Malerei ist ein Handwerk und es gibt noch so viel, das ich lernen kann. Da möchte ich mich so gerne weiterbilden und an meiner Technik feilen. Außerdem bin ich Mitglied im Kunstkreis Jura. Da würde ich mich, wenn ich wieder mehr Zeit habe, gerne mehr engagieren und mich aktiver mit einbringen. 

 

 

Du steckst mit vielen anderen Künstler*innen in den Vorbereitungen zu einer Ausstellung, bei der man deine Bilder auch ansehen kann. Erzähl gerne mal mehr darüber.

 

Mein Wohnort Lauterhofen feiert in diesem Jahr „1.300 Jahre Lauterhofen“. Wir werden zu diesem besonderen Jubiläum einen künstlerischen Beitrag in Form eines Kunstrundgangs leisten. Zwei Tage lang werden an verschiedenen Standorten im Ortskern Ausstellungen von Künstler*innen aus der Gemeinde zu sehen sein. Das Angebot ist vielfältig und man kann sich z. B. Skulpturen, Fotos und auch Zeichnungen ansehen.

 

Meine Bilder werden im Stettner-Stodl ausgestellt, gemeinsam mit denen meiner Schwester und einer guten Freundin von mir. Ich freue mich sehr darauf und glaube, dass es zwei schöne Tage in entspannter Atmosphäre mit tollen Begegnungen werden. Außerdem gibt es Musik, Aktionen und auch für Kinder ist einiges geplant.

 

Hier noch die Details zur Veranstaltung:

„Lauter Kunst – Ein kreativer Rundgang durch Lauterhofen“
Samstag, 21. Juni 2025, 13:00 bis 19:0 Uhr
Sonntag, 22. Juni 2025, 13:00 bis 18:00 Uhr
 

 

Blick auf Aquarellbild, Dächer eines Dorfes, um das Bild liegen auf einem Tisch Malutensilien

Gibt es noch etwas, das du an dieser Stelle loswerden möchtest?

 

Tatsächlich möchte ich allen, die selbst malen, oder deren Kinder gerne malen, noch einen Tipp aus meiner eigenen Erfahrung geben: Malen macht mehr Spaß auf gutem, etwas stärkerem Papier!

 

Das heißt natürlich nicht, dass man das Papier gleich teuer beim Künstlerbedarf kaufen muss. Einfach beim Händler des Vertrauens einkaufen und auf die Stärke achten. Dann wird es beim Malen selbst mehr Spaß machen. 

 

Liebe Andrea, vielen Dank dafür.

  

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Kommentare: 2
  • #1

    Franziska Feix (Donnerstag, 01 Mai 2025 12:53)

    Was für ein inspirierendes Interview – danke, liebe Michaela!

    Und danke an dich, liebe Andrea, für deinen offenen und ehrlichen Einblick in deinen Alltag. Besonders schön fand ich, wie du beschreibst, wie wichtig dir kreative Zeit für dich selbst ist – das ist so wertvoll, auch wenn es oft schwierig ist, sie im Alltag unterzubringen.
    Viel Erfolg für die Ausstellung!

  • #2

    Michaela (Mittwoch, 07 Mai 2025 12:32)

    Liebe Franziska, vielen Dank für deine netten Worte zu diesem Artikel. Herzlichen Dank auch von Andrea, sie hat sich wirklich sehr über diesen Kommentar gefreut. :) Liebe Grüße, Michaela