Bewusster Konsum und regelmäßiges aussortieren für mehr Ordnung
„Ich würde am liebsten alles rausschmeißen!“ Kennst du diesen Gedanken, wenn du einen bestimmten Schrank im Haus oder in deiner Wohnung öffnest? Oder wenn du durch den Keller gehst? Ich zumindest kenne sie so gut und habe mich erst vor ein paar Tagen mit einer lieben Freundin darüber unterhalten, der es ganz ähnlich geht. Wie oft steht man vor einem Schrank, der voll ist bis unter die Decke und überwiegend Dinge beherbergt, die man nicht mehr benötigt? Oder Krimskrams, den man geschenkt bekommen oder gekauft hat, ohne dass man ihn gebraucht hatte? Oder man spielt im Keller mittlerweile Tetris, weil alte Möbel und sperrige Gebrauchsgegenstände zwar nicht mehr gebraucht werden, aber irgendwie zu schade sind, um sie zu entsorgen bzw. man einfach nicht weiß, wohin damit.

Konsumverhalten in unterschiedlichen Lebensphasen
Als Eltern von Kindern darf man sich nichts vormachen: Allein durch ein Kind oder mehrere Kinder kommen im Laufe der Jahre so viele Dinge ins Leben, entweder selbst gekauft oder als Geschenk. Und die werden dann, sobald die nächste Entwicklungsstufe kommt oder das Kind gewachsen ist, wieder uninteressant oder passen nicht mehr. Bekleidung lasse ich hier mal außen vor, dieses Thema hatte ich schon in einem anderen Blogartikel (>>Nachhaltig Kleidung einkaufen). Es geht eher um Bücher, Spielsachen, Fahrzeuge, allgemeine Gebrauchsgegenstände und Möbel.
Von meinem Schreibtisch aus habe ich gerade einen guten Blick in unseren Garten, in dem die Fahrzeuge der Kinder stehen. Nicht zum ersten Mal fällt mir deshalb auf, dass wir in diesem Bereich in den letzten Jahren schon sehr viel Geld ausgegeben und konsumiert haben.
Lass mich mal erzählen:
Haben wir unsere Kinder als Babys und Kleinkinder noch im Fahrradanhänger befördert, saßen sie ein Jahr später oft schon im Fahrradsitz (natürlich mit Helm). Irgendwann kam dann ein Laufrad in den Haushalt, ein Jahr später wurde das erste Fahrrad gekauft und dazu brauchten wir wieder einen größeren Helm. Von den Großeltern gab es zum Geburtstag noch einen Tret-Traktor für den Garten, der gerade neben einem anderen Flitzer steht, den wir von der Tante bekommen hatten. Und irgendwann wurde auch der Wunsch nach einem Roller laut. Auch Skateboards und Inlineskates (mit Schoner) dürfen mittlerweile im Fuhrpark der Kinder nicht mehr fehlen. Kinderwagen, Buggy und Trittbrett möchte ich hier an dieser Stelle nicht vergessen, denn das gab es als Fortbewegungsmittel ja auch noch.
Ich glaube, auch wenn es jetzt vielleicht eine trockene Aufzählung von mir war, dass man allein durch dieses Beispiel gut sieht, wie viel man in einem einzelnen Bereich im Laufe der Jahre konsumieren kann. Was natürlich nicht heißen soll, dass man alle diese Dinge neu kaufen muss. Einige kann man auch gut erhalten gebraucht kaufen, manches hat man geschenkt bekommen oder kann sie sich vielleicht ausleihen. Und natürlich ist der Konsum in jeder Familie anders, da die Kinder unterschiedlich sind und die Lebensumstände verschieden. Wir sind von Anfang an viel mit unseren Kindern Rad gefahren oder zu Fuß unterwegs gewesen, daher ist mir das Thema Fortbewegung tatsächlich als erster und ein passender Erfahrungsbericht eingefallen. Und weil es in unserem kleinen Garten auch nicht zu übersehen ist.
Aber gut, wenn wir mal ehrlich sind, findet Konsum ja nicht nur wegen der Kinder statt. Früher, mit Anfang 20, bin ich oft aus Langweile samstags in die Innenstadt gefahren, um mich inspirieren zu lassen und ein bisschen einkaufen zu gehen. Aus heutiger Sicht kann ich darüber nur den Kopf schütteln, denn weder hatte ich zu dieser Zeit das Geld dazu, da ich schon von zu Hause ausgezogen war und Miete zahlen musste, noch war bei diesen Einkäufen etwas in meinem WG-Zimmer gelandet, dass ich tatsächlich gebraucht hatte. Aber damals war es einfach ein schöner Zeitvertreib gewesen, und waren meine Freundinnen dabei, auch noch ein geselliger. Den Kopf muss ich auch schütteln, wenn ich an die sieben Umzüge denke, die ich hinter mir habe und an die vielen Kartons, die dabei immer zusammengekommen waren. Nicht selten waren sie bepackt gewesen mit Dingen, die ich überwiegend nicht gebraucht hatte.
Nachhaltiges Kaufverhalten ohne überflüssigen Konsum

Heute und somit viele Jahre später bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich sehr lange überlege, bevor ich mir etwas Neues anschaffe. Wo ich mich vor einem Kauf immer frage, ob ich das wirklich benötige und ob ich wirklich Freude damit habe. Oder ob es nach kurzer Zeit schon wieder in einem dieser chaotischen Schränke oder im Keller landen wird. Nie würde ich auf die Idee kommen, mir gerade etwas zu kaufen, nur weil es hübsch aussieht, obwohl ich keine Verwendung dafür habe.
Und gerade wenn man, wie ich, minimalistischer Leben möchte, sollte man doch bei seinem Konsumverhalten anfangen. Alles andere ist einfach kontraproduktiv denke ich. Denn man sieht langfristig keine großen Erfolge, wenn man die Schränke zwar ausmistet, aber ständig neue Sachen darin landen.
Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich gerne in einem leeren Haus wohnen würde, im Gegenteil. Aber ich weiß, dass es für meinen Kopf und mein Wohlbefinden viel besser ist, wenn eine gewisse Ordnung herrscht. Und die lässt sich nun mal leichter umsetzen und durchhalten, wenn man nicht so viele Dinge besitzt. Denn das wiederum gibt mir persönlich Raum zum Durchatmen. Da habe ich Glück (aus meiner Sicht), dass unser Haus nicht so groß ist. Denn wir sind zwei Haushalte, die in einem Reihenhaus leben und dadurch ist unser Platz einfach begrenzt. Wir haben keinen freien Speicher, in dem wir alle Dinge horten können. Allein aufgrund unserer Platzthematik sind wir, wie viele andere Haushalte auch, immer wieder dazu gezwungen, uns von Teilen zu trennen und regelmäßig auszusortieren. Das haben wir in der Vergangenheit regelmäßig gemacht und ich hatte jedes Mal so ein befreiendes Gefühl danach. Kennst du das vielleicht auch?
Ich habe mir für die Herbst- und Wintermonate vorgenommen, wieder konsequent ein paar Schränke und Kellerräume durchzuarbeiten und mich von einigem „Ballast“ zu trennen, der sich das Jahr über im Haus angestaut hat. Ob das Spielsachen sind, die nicht mehr bespielt werden, Möbel, die wir nicht mehr benötigen oder Keramiktöpfe, die seit langer Zeit unberührt im Kellerregal stehen. Dabei wird nicht alles auf dem Sperrmüll landen, gut erhaltene Sachen möchte ich weitergeben und spenden, z. B. an die Tafel in meiner Stadt. Vielleicht finden so einige der gut erhaltenen Stücke auch einen neuen Besitzer bzw. eine neue Besitzerin und können jemandem noch eine Freude machen. Denn was wir nicht vergessen sollten: Was für uns „Ballast“ sein mag, kann eine andere Person vielleicht gut brauchen.
Ich kann mir schon richtig gut vorstellen wie es mir geht, wenn ich nach dieser Aktion den entsprechenden Schrank öffnen oder durch meinen Keller gehen werde: Befreit und um so vieles leichter!
Meine nächsten Schritte, um minimalistischer zu leben
Möchtest du wissen, wie ich die nächsten Wochen und Monate weiter vorgehen werde auf meinem Weg, etwas minimalistischer zu leben?
Bewusst einkaufen
Ich überlege mir weiterhin vor jedem Kauf, ob ich das wirklich benötige und ob es mich glücklich macht. Ich möchte es vermeiden, überflüssig zu konsumieren und Dinge zu kaufen, für die ich keine
Verwendung habe. Ich kaufe total gerne Second-Hand ein (Kleidung, Spielsachen, Fahrzeuge für die Kinder) und freue mich, da ich mir so auch noch Geld sparen kann. Aus meiner Sicht ist es eine
Win-win-Situation, da beide Seiten davon profitieren. Ich darf etwas weiter benutzen, das eine andere Person nicht mehr benötigt.
Bewusst aussortieren
Ich darf Dinge „loslassen“. In meinem Kleiderschrank, im Spielzeugschrank und im Keller. Defekte Gegenstände werde ich direkt entsprechend entsorgen, gut erhaltene spenden und so abgegeben, dass
jemand anderes vielleicht noch eine Freude daran haben kann. Auch wenn es nicht immer leicht ist, dieses Thema anzugehen und Entscheidungen zu treffen. Bin ich mir unsicher über den Verbleib von
manchen Dingen, packe ich sie erstmal in eine „Vielleicht“ Kiste.
Jetzt, wo ich fertig bin diesen Blogartikel zu schreiben, habe ich richtig Lust bekommen, dieses Thema anzugehen. Ich freue mich fast ein wenig darauf. Wie sieht es aus: Machst du mit?
P. S. Ich werde dich hier auf diesem Blog über meinen Stand auf dem Laufenden halten.
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